Tennis 2020: Die besten Herren auf dem Court
Zwischen Corona-Pandemie und Grand-Slam-Siegen – das Jahr 2020 hat für die Tennisprofis einige Überraschungen parat gehabt. Bei Roger Federer kam dann noch eine Knieverletzung hinzu, die ihn fast das komplette Jahr lahmlegte, Rafael Nadal sagte die US Open aufgrund von Sicherheitsbedenken während der Pandemie ab. Trotzdem durften sich die Tennis-Fans – wenn auch nur Zuhause vor dem Fernseher – über spannende Matches freuen.
Eine lange Zwangspause und abgesagte Turniere – deutlich weniger Spiele standen 2020 für die Herren im Tenniskalender. Die Australian Open konnten im Januar noch planmäßig ausgespielt werden. Da die Pandemie auch vor dem Tennisgeschehen keinen Halt machte, war bis zum Spätsommer aber Zwangspause angesagt.
Wimbledon wurde ganz aus dem Kalender gestrichen und auch an den US Open nahm nicht die gesamte Tennis-Elite teil. Für wen es trotzdem gut lief, hat tennis-match hier zusammengestellt.
#1: Novak Djokovic
Novak Djokovic beendet mit 12.030 Punkten an der Spitze der Weltrangliste das Tennisjahr 2020. Gleich zu Beginn des Jahres hatte er den erstmals ausgetragenen ATP Cup mit der serbischen Mannschaft gewinnen können. Dann kamen die Australian Open: Nachdem er sich im Finale gegen den Österreicher Dominic Thiem zunächst schwergetan hatte, konnte Djokovic am Ende doch triumphieren – er gewann in Melbourne zum achten Mal. Kein Spieler hat das Turnier bisher häufiger gewinnen können.
Nach der Corona-Zwangspause gewann der Serbe auch das Cininnati Masters in New York – sein 22. Sieg im 22. Spiel des Jahres. Weitere Rekorde purzelten: Djokovic holte sich einen 35. Titel bei dieser Turnierserie und konnte als erster Spieler alle neun Masters-Turniere mindestens zwei Mal gewinnen. Bei den French Open spielte er sich erneut bis ins Finale vor, wo er jedoch klar gegen Nadal verlor.
#2: Rafael Nadal
Den ersten Turniererfolg konnte Nadal im März feiern, als er ohne Satzverlust beim Turnier in Acapulco den Titel holen konnte. Die US Open hatte Nadal abgesagt, bei den French Open im Oktober konnte er zum 13. Mal ins Finale einziehen. Dort besiegte er Novak Djokovic und holte sich neben seinem 13. Titel bei den French Open auch seinen 20. Grand-Slam-Titel. Einen weiteren Erfolg in diesem Jahr sicherte er sich bei den Paris Masters. Gegen Feliciano Lopez gewann er sein 1000. Match auf der Profitour.
#3: Dominic Thiem
Bei den Australian Open hatte der Österreicher Zverev und Nadal besiegt. Im Finale gegen Djokovic konnte Thiem lange dominieren und verpasste seinen ersten Grand-Slam-Sieg wieder nur ganz knapp. Djokovic zollte seinen Gegner nach dem Spiel großen Respekt: „Du wirst noch eine Grand-Slam-Trophäe gewinnen – mehr als nur eine“, prophezeit er ihm.
Und er sollte Recht behalten: Im Finale der US Open traf Thiem auf Alexander Zverev und gewann nach einem 0:2 Rückstand noch seinen ersten Grand-Slam-Titel. Mit 9.125 Punkten steht er derzeit auf Platz 3 der Weltrangliste, von dem er Roger Federer im März verdrängt hatte.
#4: Daniil Medvedev
Es war ein gutes Jahr gewesen für den Russen – bis ins Halbfinale der US Open hatte er keinen einzigen Satz abgegeben. Dem späteren Turniersieger Thiem musste er sich aber geschlagen geben. Ende des Jahres hat der Russe den größten Erfolg seiner Karriere feiern können. Bei den ATP Finals schlug er Thiem und holte sich die inoffizielle Weltmeisterschaft im Tennis der Herren. „Das ist ein großer Schub für alle Grand Slams, die kommen“, zeigt sich der Viertplatzierte der Weltrangliste motiviert.
#5: Andrey Rublev
Der Russe ist wohl der Überraschungsspieler des Jahres. Am ATP Cup in Australien hatte Rublev nicht teilnehmen können, da er hinter seinen Landsmännern Medvedev und Chatschanow nur drittbester Russe in der Weltrangliste war. An den 250er-Turnieren von Doha und Adelaide war Rublev stattdessen angetreten und hatte sie beide gewinnen können. Das war dann auch der Sprung unter die Top-20-Spieler der Welt.
Mit dem Sieg beim 500er-Turnier in Hamburg startete der Russe eine Siegesserie – 20 Siege bei 21 Matches gingen auf sein Konto. Obwohl bei den French Open im Viertelfinale Schluss war, konnte er sich über den Aufstieg in die Top 10 der Weltrangliste freuen.
Seinen vierten Titel in diesem Jahr holte er beim 500er-Turnier in St. Petersburg, Titel fünf folgte beim ATP in Wien, wo er im Viertelfinale Dominic Thiem besiegt hatte. Mit insgesamt fünf Titeln in diesem Jahr platziert sich der Russe vor Djokovic, der vier Titel holen konnte. Auf Platz acht der Weltrangliste beendet Rublev das erfolgreichste Jahr seiner bisherigen Karriere.
#6: Alexander Zverev
Das deutsche Tennis-Ass war in diesem Jahr in guter Form – für den ganz großen Coup hat es jedoch nicht gereicht. Bei den Australian Open stand Zverev zum ersten Mal im Halbfinale. Gegen Thiem verlor der Deutsche jedoch in vier Sätzen.
Bei den US Open konnte sich Zverev noch einmal steigern und zog zum ersten Mal in seiner Karriere ins Finale eines Grand-Slam-Turnieres ein. Nachdem er mit zwei Sätzen geführt hatte, musste sich er sich erneut dem Österreicher geschlagen geben.
Beim ATP-Turnier in Köln sollte es dann aber gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime endlich zum Sieg reichen. Auch beim zweiten Turnier in Köln, eine Woche später, sicherte er sich gegen Diego Schwartzman den Sieg.
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