Stefan Edberg: Der Mann mit dem wohl besten Aufschlag wird 55
Der Schwede ist der wahrscheinlich beste Serve-und-Volley-Spieler aller Zeiten. Stefan Edberg, der vor allem durch seine Stilsicherheit zu einem der ganz Großen wurde, wird heute 55 Jahre alt.
Mit nur 17 Jahren – und bis heute als einziger – gewann der blonde Schwede als Junior alle vier Grand-Slams in einem Jahr. Schon damals war Edberg eine ganz große Karriere vorausgesagt worden. Beim Davis Cup 1984 und 1985 war er es, der seinem Heimatland im Doppel wichtige Punkte auf dem Weg zum Titel sicherte. Mit 24 stand er schließlich ganz oben in seinem Sport und führte die Weltrangliste erstmals an.
Was dann folgte, liest sich beeindruckend: 72 Wochen führte Edberg die Weltrangliste an, sechs Grand-Slam-Turniere im Einzel und drei Grand-Slam-Titel im Doppel gehen auf das Konto des Schweden. 15 Wochen führte er die Weltrangliste im Doppel an.
Edberg gegen Becker: die ganz großen Duelle
Die Karriere des stilsicheren Edberg war immer geprägt von der Konkurrenz zu Boris Becker. Auch wenn die beiden Tennisstars ähnliche Spielertypen waren, das Image war doch immer ein anderes. Während Becker den großen Auftritt liebte, war sein Konkurrent eher zurückhaltend und ließ sein Leistung für sich sprechen.
Eine Gemeinsamkeit der beiden: die perfekte Beherrschung des Spiels auf Rasen. Daher waren die Duelle in Wimbledon immer ganz besonders spannend. Drei Jahre in Folge, von 1988 bis 1990, standen sich der Deutsche und der Schwede im Finale des Grand-Slams gegenüber. Zweimal siegte Edberg, einmal gewann Becker. 1991 stand die 4. Auflage des Duells kurz bevor, doch Edberg verlor das Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Michael Stich.
Edberg als Coach von Roger Federer
Nachdem der Schwede das Jahr 1995 auf Platz 24 beendete, gab er seinen Rücktritt vom großen Tenniszirkus für das Ende der darauffolgenden Saison bekannt. Seine letzte Saison brachte den damals 29-Jährigen mit Platz 14 zurück in die Weltspitze. Gemeinsam mit dem Tschechen Petr Korda feierte er seinen letzten großen Sieg – das Doppelfinale der Australian Open.
Bis Ende 2013 zog sich der Schwede aus der Tenniswelt weitgehend zurück. Erst als ihn der Ruf von Roger Federer ereilte, kam er wieder. Von Januar 2014 bis Dezember 2015 coachte er neben Severin Lüthi die Schweizer Tennis-Größe. An eines wird sich Edberg während der Zusammenarbeit wohl gut erinnern: Das Aufeinandertreffen mit seinem ärgsten Rivalen Boris Becker beim Wimbledon-Finale 2015. Die deutsche Tennislegende trug mit seinem damaligen Schützling Novak Djokovic den Sieg davon.
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