Rittner für Zusammenlegung von WTA und ATP
Barbara Rittner, die Chefin des Deutschen Damentennis, sprach sich jetzt für eine Zusammenlegung der Damen- und Herrentouren im Profitennis aus. Trotz großer Zustimmung hat sich bei der Organisation der Damen und Herren unter einem großen Dachverband noch nicht viel getan.
„Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, wenn ATP, WTA, ITF und die Grand Slams unter einem Dach sitzen. Momentan kocht jeder sein eigenes Süppchen“, hatte Rittner ihre Meinung gegenüber dem Münchner Merkur und der tz begründet.
Tennisgrößen wie Rafael Nadal, Novak Djokovic oder Roger Federer würden sich für ihre Kollegen, die niedriger positioniert sind, einsetzen. Bei den Damen vermisst sie derart einflussreiche Persönlichkeiten. Ihre Spielerinnen sieht die 47-Jährige dahingehend in der Pflicht: „Besonders gestandene Spielerinnen wie eine Simona Halep und eine Ashleigh Barty aus Australien müssen da lauter kommunizieren. Auch eine Angelique Kerber würde mit Sicherheit gehört werden“, ist sich Rittner sicher.
Zusammenschluss schon lange gefordert
Schon vor Beginn der Corona-Pandemie waren Stimmen zum Zusammenschluss der großen Touren laut geworden. Im April dieses Jahres hatte Federer gesagt, dass es an der Zeit sei, die bisher getrennten Tennis-Turnierorganisationen der Frauen und Männer zusammenzulegen. Es sei zu verwirrend für die Fans, „wenn es verschiedene Weltranglistensysteme, verschiedene Logos, verschiedene Webseiten, verschiedene Turnierkategorien“ gebe.
Rafael Nadal hatte sich daraufhin zustimmend geäußert: Es wäre „großartig aus dieser weltweiten Krise mit der Einheit des Männer- und Frauentennis“ hervorzukommen. Mit Billie Jean King meldete sich auch die Gründerin der WTA (1979) zu Wort. „Eine Stimme, Frauen und Männer zusammen, das ist schon lange meine Vision für das Tennis. Die WTA für sich alleine war immer nur der Plan B.“
Noch kein Dachverband in Sicht
Einen sehr großen Sinn sieht auch WTA-Chef Steve Simon im Zusammenschluss der Männer und Frauen unter einem großen Dachverband. „Ich bin sicherlich der Erste, der das unterstützt“, hatte er sich gegenüber der New York Times geäußert.
Die Ambitionen waren schon im Frühjahr groß, getan hat sich in Sachen Zusammenschluss bisher allerdings nicht viel. Novak Djokovic und Vasek Pospisil haben mit der Gründung der Professional Tennis Players Association (PTPA) die Spaltung der Tennis-Organisationen eher noch vergrößert. Die PTPA vertritt nur die Interessen der Herren.
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