Rekorde, Corona und Disqualifikationen – das Tennisjahr 2020 (Teil 1)
Prestigeträchtige Duelle bei den Australian Open, abgesagte Wimbledon-Championchips und Roland Garros im Herbst – das Tennisjahr 2020 war so ganz anders als alle Jahre zuvor. Tennis-match blickt zurück.
Begonnen hatte das etwas andere Jahr noch ganz nach Terminplan mit den Australian Open im Januar. Aus einem spannenden Finalspiel war Novak Djokovic als Sieger hervorgegangen. Das Match war an Spannung kaum zu toppen gewesen: Nachdem sein Gegner Dominic Thiem in Führung gegangen war, hatte der Serbe das Spiel noch drehen können. Damit sicherte sich die Nummer 1 der Welt bereits den achten Sieg in Melbourne.
Spannende Spiele und ein Prestige-Duell – auch in den Spielen zuvor hatten die Australian Open einiges zu bieten. Im Halbfinale war es zum Kampf der Giganten gekommen: Djokovic hatte Roger Federer besiegt, nachdem sich dieser trotz Oberschenkelproblemen durchs Match gekämpft hatte.
Abgesagt: Corona bringt Turnierplan durcheinander
Das ATP-Turnier in Acapulco Ende Februar war für die Tennis-Herren das vorerst letzte gespielte Turnier gewesen. Die Damen waren Anfang März noch beim WTA in Monterrey angetreten. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden alle weiteren Turniere vorläufig abgesagt.
Die Davis Cup Finals in Madrid, die am 6. März hätten starten sollen, sind auf 2021 verschoben worden. Wimbledon war für dieses Jahr komplett abgesagt worden.
Djokovic schlägt sich bei US Open selbst
Ein Stück zurück zur Normalität kehrte die Tenniswelt erst mit Austragung der US Open ab dem 31. August. Doch auch in New York lief nicht alles nach Plan. Rafael Nadal, der die US Open 2019 gewinnen konnte, hatte wegen Corona zu große Sicherheitsbedenken und seine Teilnahme für diese Jahr abgesagt.
Titelfavorit Djokovic wurde im Achtelfinale disqualifiziert. In seinem Match gegen Pablo Carreno Busta hatte er im ersten Satz mit 5:6 hinten gelegen. Vor Wut hatte er daraufhin einen Ball einfach weggedroschen und eine Linienrichterin am Hals getroffen. Auch wenn niemand dem Serben Absicht unterstellte, wurde er nach dem Regelwerk für eine Unsportlichkeit disqualifiziert.
Das Turnier des Rafael Nadal
French Open im Oktober – das hatte es bisher noch nie gegeben. Rafael Nadal als Sieger des Grand Slams – das hatte sich vor dem Turnier allerdings schon ganze 12 Mal abgespielt. Für den Spanier war es das Turnier der Rekorde. Er holte auch den 13. Titel in Paris – was bisher noch keinem anderen gelungen ist. Außerdem war es für ihn der 100. Einzel-Match-Sieg in Roland Garros. Nach seinem insgesamt 20. Grand-Slam-Sieg führt er gemeinsam mit Roger Federer die Rekordliste an.
Auch aus deutscher Sicht gab es allen Grund zu jubeln: Ein Jahr nach ihrem Sensationssieg bei den French Open feierte das deutsche Doppel aus Kevin Krawietz und Andreas Mies seine Titelverteidigung.
An die French Open 2020 wird sich auch Iga Swiatek immer erinnern. Die 19-Jährige hatte als erste Polin ein Grand-Slam-Turnier gewonnen, außerdem war sie im gesamten Turnier ohne Satzverlust geblieben. Ein weiterer Rekord: Swiatek konnte sich zur jüngsten Grand-Slam-Siegerin seit Monica Seles 1992 küren.
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