Monica Seles und Steffi Graf im Duell der Besten – Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 6)
Als Monica Seles und Steffi Graf 1992 im Finale der French Open aufeinandertrafen, standen sich die besten Tennisspielerinnen dieser Zeit gegenüber. Seles war an Platz eins der Weltrangliste, Graf reihte sich direkt dahinter ein. Eine Ausgangsposition, die für das Finale in Roland Garros ganz großes Tennis versprach. Nachdem die US-Amerikanerin den ersten und ihre deutsche Kontrahentin den zweiten Satz gewonnen hatte, kam es zu einem kaum enden wollenden dritten Satz.
Nach zwei Stunden und 43 Minuten fand der Schlagabtausch zwischen den beiden Tennisgrößen schließlich ein Ende. Die Zuschauer hatten ein Match gesehen, das nicht nur eine Siegerin verdient gehabt hätte. Die damals 19-jährige Seles behauptete schließlich ihre Spitzenposition und holte den nächsten Titel. Alleine im ersten Satz wechselte die Führung dreimal. Nutzte eine Spielerin ihren Vorteil, dann ließ die Reaktion der Gegnerin nicht lange auf sich warten.
Vor allem von Graf kam immer wieder die passende Antwort. Wenn sie ins Hintertreffen geriet, hielt sie anschließend mit aller Macht dagegen. Schließlich hatte die 23-jährige Deutsche seit 1988 nicht mehr in Roland Garros gewonnen. Den Siegeswillen bekamen auch die Linienrichter zu spüren, wenn Graf Entscheidungen zugunsten Seles anzweifelte.
Dritter Satz dauert 91 Minuten
Die US-Amerikanerin wollte sich ihren dritten French-Open-Titel in Folge nicht nehmen lassen. Weil auch die deutsche Tennisspielerin das Tempo erhöhte, dauerte alleine der dritte Satz 91 Minuten. Graf ließ sich nicht abschütteln und fand auf Seles Spiel immer die richtige Antwort. Erst beim sechsten Matchball ihrer Gegnerin ging der Deutschen die Puste aus. Da auch Seles schließlich am Rande ihrer Kräfte war, reichte es nach dem letzten von Graf ins Netz geschickten Ball nicht mehr zum Jubeln.
„Sie ist definitiv ein harter Brocken“, fasste es die deutsche Tennislegende anschließend zusammen. Seles sprach danach vom emotionalsten Spiel, das sie jemals gespielt habe. „Ein besseres Finale hätte es nicht geben können.“
Titelbild: AFP
Kommentar hinterlassen