Sorgt Leylah Fernandez für den Generationenwechsel? – Newcomer, die Großes vorhaben (Teil 7)

Es wird schon lange darüber diskutiert, wer einmal das Zepter übernehmen soll, wenn Tennisgrößen wie Rafael Nadal, Serena Williams oder Roger Federer nicht mehr auf dem Platz stehen. Mit Leylah Fernandez bewirbt sich gerade eine erst 19-Jährige darum, die Zeit der nächsten Generation im Tennis einzuläuten.

Bei den US Open in diesem Jahr startete die Kanadierin ihre Mission eindrucksvoll. In der dritten Runde schmiss sie mit Naomi Osaka eine Titelanwärterin einfach mal aus dem Turnier. Obwohl die Japanerin bis zum letzten kämpfte, hatte sie gegen die mutig aufspielende Fernandez letztlich keine Chance.

Doch damit der Überraschungen noch nicht genug: Im Achtelfinale war es Angelique Kerber, die gegen Fernandez die Segel schließlich streichen musste. Einen Tag vor ihrem 19. Geburtstag konnte sie nach 2:14 Stunden ihren ersten Matchball gegen die Deutsche nutzen.

Die 33-Jährige war trotz ihres Ausscheidens voll des Lobes für ihre junge Gegnerin: „Sie hat ein unglaubliches Match gespielt. Sie hat keinen Druck gehabt und war mutig bis zum Schluss“, sagte Kerber nach der Partie.

Für Fernandez war danach aber immer noch nicht Schluss: Auch durch Viertel- und Halbfinale marschierte sie durch, bis schließlich das Endspiel bei den US Open auf die 19-Jährige wartete. Dort schrieb dann aber eine andere, nämlich Emma Raducanu, die Geschichte weiter. Die zwei Monate jüngere Britin konnte mit einem 6:4- und 6:3-Erfolg als erste Qualifikantin ein Grand-Slam-Turnier gewinnen.

Tenniskarriere in jungen Jahren gestartet

Trotz der Finalniederlage sind die letzten Monate von Fernandez als großer Erfolg zu werten – die Kanadierin hat sich mittlerweile auf Platz 28 der Weltrangliste vorgespielt. Die ehemalige Nummer 1 der Junioren-Weltrangliste feierte bereits 2018 bei den Porto Alegre Junior Championships ihren ersten Turniersieg. Nur ein Jahr später holte sie sich nach einem Endspiel-Erfolg gegen Emma Navarro den Titel in der Juniorinnenkonkurrenz der French Open. Ihre Klasse zeigte die Kanadierin, indem sie das gesamte Turnier auch ohne Satzverlust blieb.

Im Alter von nur fünf Jahren stand Fernandez bereits auf dem Tennisplatz, mit 14 Jahren debütierte sie auf der ITF Women´s World Tennis Tour. Einen Titel im Einzel und zwei im Doppel sicherte sie sich dort bisher. In ihrer Geburtsstadt Montreal feierte sie 2018 beim Rogers Cup ihren Einstand auf der WTA Tour.

Erste große Erfolge für Fernandez

Nachdem sich Fernandez 2020 erstmals über die Qualifikation der Australian Open in das Hauptfeld eines Grand-Slams gespielt hatte, konnte sie sich bei den US Open im selben Jahr gegen Wera Swonarjowa ihren ersten Sieg sichern. Auch ihren Einstand für die kanadische Fed-Cup-Mannschaft feierte sie bereits mit einem Sieg.

Nach ihren Erfolgen bei den US Open wird es für die 19-Jährige sicher noch weiter bergauf gehen. Schließlich hat die Geschichte der aufstrebenden Tennisgeneration soeben erst begonnen.

Titelbild: AFP