Homophobie-Vorwürfe: Margaret Court will australische Auszeichnung behalten
Die ehemalige australische Tennisspielerin Margaret Court hat jetzt mit dem Titel „Companion in the General Division of the Order of Australia“ eine der höchsten Auszeichnungen Australiens erhalten. Schnell war landesweit Kritik laut geworden, dass Court die Ehrung aufgrund ihrer homophoben Äußerungen nicht zustehe. Court wies die Kritik zurück. Sie fühle sich geehrt und werde die Auszeichnung nicht zurückgeben.
Transgender-Kinder bezeichnete die Pastorin einer Kirche in Perth als „Werk des Teufels“. Außerdem unterstütze sie die Konversionstherapie, die für die Umkehr homosexueller Neigungen steht. Auch mit der Aussage: „Der Tennissport ist voller Lesben“ sorgte Court für große Aufregung. Eine Fluggesellschaft wollte sie wegen deren Befürwortung der gleichgeschlechtlichen Ehe sogar boykottieren.
Der Sturm der Entrüstung, der aufgrund solcher Äußerungen immer wieder aufkommt, scheint an der 78-Jährigen abzuprallen, sie besteht weiterhin auf ihren Titel. Ihre Entscheidung begründete Court mit den Worten: „Weil ich es liebe, meine Nation zu repräsentieren.“ Sie „hasse niemanden. Ich liebe Menschen, und ich liebe homosexuelle Menschen und Transgender. Wir integrieren sie in die Gesellschaft, wir weisen niemanden ab“, rechtfertigte sich die Australierin in einem Interview mit dem Radiosender 3AW.
McEnroe und Navratilova fordern Umbenennung der „Margaret Court Arena“
John McEnroe äußerte bereits Anfang 2020 lautstark sein Missfallen gegenüber der Rekord-Tennisspielerin. Zum Anlass nahm er das 50-jährige Grand-Slam-Jubiläum der 78-Jährigen, dass am Rande der Australian Open mit einer kleinen Zeremonie begangen wurde. Einen Tag später liefen McEnroe und Martina Navratilova, die sich schon vor vielen Jahren als lesbisch outetet, mit einem Plakat über den Platz, auf dem sie die Umbenennung der „Margaret Court Arena“ forderten.
„Länger als Margaret Courts Errungenschaften ist nur ihre Liste an Beleidigungen und homophoben Äußerungen“ bezog der US-Amerikaner klar Stellung.
Preisträgerin gibt Auszeichnung wegen Court zurück
Auch Billie Jean King, die ihre Homosexualität offen lebt, forderte bereits 2018 eine Umbenennung der Arena, die Courts Namen trägt. „Es hat mich tief getroffen, was sie für abwertende Dinge gegenüber meiner Community geäußert hat.“
Die Ordensträgerin Clara Tuck Meng Soo gab ihre Auszeichnung wegen Court sogar zurück. Die prominente australische Ärztin wolle nicht mit den Werten in Verbindung gebracht werden, die offenbar mit der Titelverleihung in Verbindung stehen.
Titelbild: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com
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