Hat Novak Djokovic die Chance auf den GOAT-Titel verpasst?
Die GOAT-Debatte (Greatest Of All Time) ist auch im Herrentennis eine nie enden wollende Geschichte. Immer wieder wird weltweit darüber diskutiert, wer denn nun der beste aller Zeiten ist. Fans von Roger Feder, Novak Djokovic oder Anhänger von Rafael Nadal werden sich sicher nie einigen können, trotzdem bringt es immer wieder Spaß, wenn die Debatte aufs Neue entfacht wird. Novak Djokovic hatte in diesem Jahr die Chance, sich zum Größten aller Zeiten zu machen. Mit 20 Grand-Slam-Erfolgen zieht er jetzt aber erst einmal mit seinen größten Konkurrenten gleich.
Ein Spieler hat sich aufgrund seiner Leistungen in diesem Jahr wieder wärmstens für den GOAT-Titel empfohlen. Novak Djokovic startete sein erfolgreiches Tennisjahr mit dem Sieg der Australian Open. Es folgten mit den French Open und Wimbledon auch Siege beim zweiten und dritten Grand Slam.
Nur noch ein Turnier fehlte dem Serben, um den Kalendersieg perfekt zu machen. Doch dank Daniil Medvedev ging diese Rechnung nicht auf: Im Endspiel der US Open 2021 nahm Medvedev Revanche für seine Niederlage bei den Australien Open. Dort hatte Djokovic in drei Sätzen gegen den Russen gewonnen und sich seinen insgesamt 18. Grand-Slam-Titel geholt.
Beim 6:4, 6:4 und 6:4 ließ Medvedev jetzt den Traum des 34-Jährigen zerplatzen. Denn obwohl er ganz kurz davor war, den Kalender-Slam konnte der Serbe in diesem Jahr nicht holen.
Für Greg Rusedski war die Debatte schon beendet
Der ehemalige britische Tennisspieler Greg Rusedski sah die Diskussion um den GOAT im Tennis bereits vor dem Start der US Open als beendet an. Er war sich sicher, wie wahrscheinlich viele Tennis-Fans auch, dass es dem Serben gelingt, das vierte Grand Slam zu gewinnen und damit den ersten Kalender-Slam seit Rod Laver im Jahr 1969 zu holen.
Für Rusedski hätte das bedeutet, dass der Djoker weiterhin einen Rekord nach dem anderen brechen wird, um Federer und Nadal davonzuziehen. Dann wäre es schwer geworden, gegen Djokovic als Größten aller Zeiten zu argumentieren.
Djokovic oder Nadal?
Doch auch nach dem Verfehlen des Kalender-Slams wäre es ein Fehler, anzunehmen, dass der Serbe nicht weiter in Topform spielen und Rekorde brechen kann. Schließlich ist Djokovic einer der fittesten Spieler, der, wenn er sich im Fokus befindet, für alle unspielbar wird.
Auch die Bilanzen – 27:23 Siege gegen Federer und 30:28 gegen Nadal – sprechen für den Serben. Ob Federer daran noch einmal zu kratzen vermag, ist fraglich. Nach vielen Verletzungen in den letzten Monaten könnte es auf ein Karriereende des 40-Jährigen hinauslaufen. In Nadal wird Djokovic aber sicher noch einen weiteren Konkurrenten um die Rekorde finden. Die GOAT-Debatte wird also in absehbarer Zeit nicht an Schärfe verlieren.
Titelbild: AFP
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