Federer und Djokovic spielen längstes Wimbledon-Endspiel: Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 2)
Es war das längste Finale, das bisher in Wimbledon gespielt wurde. Den fast fünfstündigen Matchkrimi am 14. Juli 2019 entschied schließlich Novak Djokovic für sich. Roger Federer musste trotz überragendem Tennis die wahrscheinlich bitterste Niederlage seiner Karriere einstecken.
Nach genau 4:57 Stunden gewann der Serbe nicht nur eines der besten, sondern eben auch eines der längsten Finalmatches. Den Rekord hatte bis dato das legendäre Duell zwischen Federer und Nadal aus dem Wimbledon-Finale 2008 mit 4:48 Stunden gehalten. Dabei war für Wimbledon 2019 eine neue Tiebreak-Regelung in Kraft getreten. Mit Beginn des Turniers wurde der Tiebreak auch für den fünften Satz eingeführt, um Marathon-Spiele, wie das zwischen Isner und Mahut 2010 zu verhindern (11:05 Stunden).
Federer war laut Statistik in allen relevanten Bereichen einen Deut besser. Deshalb war es auch der Schweizer, der mit zwei Matchbällen bei eigenem Aufschlag das Spiel hätte entscheiden können. Dem damals 36-Jährigen fehlte gegen einen bärenstarken Djokovic aber das Quäntchen Glück und er verlor mit 6:7 (5), 6:1, 6:7 (4), 6:4 und 12:13 (3).
Kein Ende in Sicht
Trotz der neuen Regelung schien aber auch das epische Match zwischen Djokovic und Federer – die Zuschauer wird es gefreut haben – kein Ende zu nehmen. Gleich der erste Satz zeigte eindrucksvoll, welch engen Kampf sich die beiden Kontrahenten das gesamte Match hindurch lieferten. Durch diese Ausgeglichenheit musste einfach der Tiebreak folgen, in dem Djokovic sich schließlich durchsetzte. Damit dauerte der erste Satz mit 58 Minuten länger, als das Damenfinale am Tag zuvor.
Obwohl Federer in Satz zwei und drei das etwas bessere Tennis spielte, konnte der Schweizer nur den zweiten Durchgang für sich verbuchen. Auch im vierten Satz war von einem Leistungsabfall der beiden Rekordspieler nichts zu sehen. Federer kämpfte um jeden Ball, konnte wieder nachlegen und es kam zum fünften Satz.
Djokovic gelingt Titelverteidigung
Die Zuschauer in London hatte es längst von den Sitzen gerissen, als das Duell auch im letzten Durchgang an Dramatik nicht zu überbieten war. Beide kämpften erbittert um den Satzgewinn und wieder musste es zum Showdown im Tiebreak kommen. Nachdem der Djoker mit 4:1 in Führung gegangen war, ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Das Projekt Titelverteidigung war für Djokovic damit geglückt. Insgesamt konnte sich der Serbe über seinen fünften Titelgewinn beim geschichtsträchtigsten Grand-Slam in London sichern. Auch die Duelle 2014 und 2015 im Wimbledon-Finale gingen an den 33-Jährigen.
Titelbild: AFP
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