US Open-Siegerin Emma Raducanu setzt neue Maßstäbe – Newcomer, die Großes vorhaben (Teil 8)
Der Ausdruck Newcomerin ist für Emma Raducanu lange nicht genug. Um die Britin zu beschreiben, bedarf es schon Worten wie Überfliegerin, Tennisjuwel oder Senkrechtstarterin. Diese Begriffe braucht es, denn Raducanu vollbringt im Tennis derzeit kaum zu beschreibendes. So gewinnt sie eben einmal als Qualifikantin die US Open – um nur eine herausragende Leistung zu nennen.
Die Grundsteine für einen solchen Sensationssieg – der erste einer Qualifikantin bei einem Grand Slam – wurden auch schon sehr früh gelegt. Mit fünf Jahren begann Raducanu im London Borough of Bromley das Tennisspielen.
Der Ehrgeiz muss schon damals groß gewesen sein, durfte sie mit 13 Jahren endlich an ITF-Turnieren für U-18-Spielerinnen teilnehmen. Gleich ihr erstes Turnier gewann die Britin am 21. November 2015 mit dem Nike Junior International. Auch der Titel: „Jüngste Turniersiegerin in der ITF-Geschichte“ war ihr damit sicher.
Selbst wenn Raducanu in der Zeit danach nicht nur Erfolge feiern konnte, so kündigte sich der Aufwärtstrend der Britin deutlich an. Als Nummer 338 der Welt erhielt sie für Wimbledon in diesem Jahr eine Wildcard. Trotz ihres Ausscheidens im Achtelfinale wurde die 18-Jährige damit zur jüngsten britischen Spielerin der Open Era, die in London die vierte Runde erreichte.
Rekordsammlerin bei den US Open
Bei den US Open sollte es dann noch geschichtsträchtiger werden: Von der Qualifikationsrunde spielte sie sich über die Hauptrunde, in der sie Top-20-Spielerinnen wie Belinda Bencic und Maria Sakkari schlug, bis ins Finale vor. Dort stand ihr mit Leylah Fernandez eine nicht weniger ambitionierte 19-Jährige gegenüber.
Mit ihrem 6:4 und 6:3-Finalsieg hagelte es gleich weitere Rekorde: Raducanu ist nicht nur die erste Qualifikantin seit Einführung des Profitennis 1968, die ein Major gewinnen konnte, sondern auch die erste britische Grand-Slam-Siegerin seit 44 Jahren. Zudem hatte sie im gesamten Turnierverlauf sowie auch während der Qualifikation keinen Satz abgeben und keinen Tie-Break spielen müssen.
Bälle schlagen mit Kate Middleton
Dieser Erfolg brachte der 18-Jährigen nicht nur allseits großes Lob ein, sondern bescherte sogar ihrem Final-Dress einen Platz in der Tennis Hall of Fame. Im Tennis Hall of Fame Museum in Newport auf Rhode Island kann das Gewinneroutfit fortan bewundert werden.
Bewundernde Blicke bekam Raducanu sogar von Herzogin Kate Middleton zugeworfen, die es sich nicht nehmen ließ, eine kleine Partie Tennis gegen die britische Newcomerin zu spielen.
Ehre, wem Ehre gebührt: die junge Britin ist mittlerweile auf Platz 22 der Weltrangliste geklettert – ganz sicher nicht ihr letzter Angriff auf die Spitze.
Titelbild: AFP
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