Boris Becker und Michael Stich als Rivalen zum Doppel-Sieg – Olympische Matches, die sprachlos machen

Boris Becker und Michael Stich als Rivalen zum Doppel-Sieg – Olympische Matches, die sprachlos machen

Es war nur ein Zweckbündnis doch es führte für Michael Stich und Boris Becker zu einer Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Nach dem gewonnenen Finale 1992 in Barcelona lagen sich die beiden deutschen Tennisspieler in den Armen. Kurz darauf waren sie wieder erbitterte Rivalen.

Ein Doppel zwischen Boris Becker und Michael Stich hatte sich 1992 sicher keiner vorstellen können. Denn es war weithin bekannt, dass sich die beiden Tennisspieler nicht besonders leiden konnten. „Wir mögen uns eben nicht, unsere Gemeinsamkeit heißt Tennis“, sagte Becker damals über sein Verhältnis zu Stich. „Wir wollten immer besser sein als der andere und uns noch mehr profilieren“, ergänzte sein Konkurrent.

Niki Pilic, der damalige Davis-Cup-Kapitän, konnte sich ein Doppel aber nur allzu gut vorstellen. Die beiden hochmotivierten Weltklasse-Spieler zusammenzubringen, war jedoch alles andere als einfach: „Dazu war viel diplomatisches Geschick nötig“ und wohl auch die ein oder andere Lüge, äußerte sich der Kroate zu seiner Mission.

Volle Konzentration auf dem Doppelwettbewerb

Pilic gelang schließlich das zunächst für unmögliche gehaltene: Drei Monate vor den Olympischen Spielen traten Becker und Stich bereits gemeinsam bei einem Turnier in Monte Carlo an und siegten. Nachdem die zweite Generalprobe in Stuttgart mit dem Aus in der ersten Runde schief gegangen war, stand Olympia in Barcelona für die Deutschen auf dem Plan. Nach der Niederlage in der Vorbereitung hätte die Mission Olympia noch am Bodenbelag scheitern können, da Becker auf Sand nie sonderlich erfolgreich war.

Da beide im Einzel früh ausschieden, lag aber die volle Konzentration auf dem Doppelwettbewerb. Ihren Zwist beiseitegeschoben, konnten sich Stich und Becker im Viertelfinale gegen die Spanier Sergio Casal und Emilio Sanchez beeindruckend durchsetzen.

Im Finale standen ihnen die an vier gesetzten Südafrikaner Wayne Ferreira und Piet Norval gegenüber. Mit etwas Glück gewann das deutsche Duo den ersten Satz im Tiebreak. Den nächsten Satz mussten sie mit 6:4 abgeben, konnten sich aber wiederum den dritten Satz sichern. Nach einem 6:3 im vierten Satz ging der außergewöhnliche Coup von Pilic mit dem Gewinn der Goldmedaille von Becker und Stich in die Tennisgeschichte ein.

Titelbild: Foto: Chaay_tee – stock.adobe.com

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