Kurz vor Australian Open: Strikte Quarantäne für 72 Tennisprofis
72 Spieler – darunter auch Angelique Kerber – sind zurzeit in strikter Quarantäne. Fünf positive Tests bei der Anreise zu den Australian Open führten zu dieser Maßnahme. Doch der Veranstalter ist weiterhin überzeugt: Die Australian Open werden ab dem 8. Februar stattfinden.
Das erste Grand-Slam des Jahres scheint schon jetzt unter keinem guten Stern zu stehen. Turnierdirektor Craig Tiley spricht aber weiterhin nicht von Absage. Eher im Gegenteil: Gestern bestätigte er beim Fernsehsender Channnel Nine den Start der Australian Open für den 8. Februar.
Drei Charterflüge waren nach Angaben der Veranstalter betroffen. Zwei Personen wurden nach einem Flug aus den USA positiv getestet. Infiziert seien ein Mitglied der Besatzung sowie ein Passagier, der kein Spieler ist. Auch nach einem Flug aus Doha sollen zwei weitere Personen ein positives Testergebnis erhalten haben. Eine dritte Maschine war aus Abu Dhabi gestartet. Auch hier liegt ein positiver Covid-19-Test vor, der aber, wie auf den anderen Flügen, offenbar keinen Athleten betrifft. Auch Kerber war von Abu Dhabi nach Melbourne gereist.
Quarantäne statt Training
Somit gehört die deutsche Tennisspielerin zu der Gruppe, die kurz nach ihrer Einreise nach Australien in strikte Quarantäne geschickt wurde. „Wir wurden gerade informiert, dass eine Person auf unserem Flug aus Abu Dhabi einen positiven Corona-Test abgegeben hat“, twitterte Kerber kurz nach ihrer Einreise am Freitag. Alle, die sich an Bord befanden, müssten sich nun für 14 Tage in ihren Zimmern isolieren.
Allen anderen Spieler – die keinen Kontakt zu den Infizierten hatten – haben täglich fünf Stunden Ausgang am Tag für Training und Behandlungen.
Trotz Unmut der Spieler keine Lockerungen
Das weckte natürlich den Unmut vieler Spieler. Die Schweizerin Belinda Bencic äußerte sich unzufrieden: „Wir beklagen uns nicht darüber, in Quarantäne zu sein. Wir beklagen uns wegen ungleicher Trainings- und Spielbedingungen vor ziemlich wichtigen Turnieren.“
Eine Lösung wird es seitens der Gesundheitsbehörden eher nicht geben. Nur mit strengen Maßnahmen könne die Austragung der Australian Open sichergestellt werden. Daniel Andrews, der Premier des australischen Bundesstaates Victoria, äußerte sich deutlich, dass es keine Sonderbehandlung gebe und die Profis klar über die strengen Regeln informiert seien. Eine Lockerung der Quarantäne kommt sicherlich auch nicht infrage, da einige Profis bereits mit Unterhaltungen über den Hotelflur hinweg gegen die Quarantäne-Regeln verstoßen haben sollen.
Turnierchef Tiley wurde im Interview nicht konkret, versprach aber: „Wir werden alles dafür tun, den Profis akzeptable Umstände zu schaffen.“
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