Australian Open: Die denkwürdigsten Matches aller Zeiten
Das erste Grand-Slam des Jahres bescherte uns Tennisfans schon viele spannende Spiele. Doch die meisten verblassen schnell, wenn man sich die denkwürdigsten Matches des „Happy Slams“ in Erinnerung ruft.
Ob es die Qualität der Spieler ist, ein unerwartetes Comeback oder das spannungsgeladene Finale: Wenn all das zusammenkommt und das Tennisfeuerwerk auch noch bei einem Grand-Slam gestartet wird, dann hält es die Tennisfans weltweit nicht mehr auf ihren Sitzen, dann ist das Spiel zu einem ganz besonderen geworden. Wir erinnern uns an zwei Matches der besonderen Art:
Novak Djokovic vs. Rafael Nadal – Finale 2012
Das Finale 2012 hat es an nichts fehlen lassen: Neben furiosen Ballwechseln, überraschenden Comebacks und vor allem einer Menge Emotionen war alles dabei. Novak Djokovic brauchte ganze 353 Minuten, um sich die Krone aufzusetzen – bis heute ist es das längste Grand-Slam-Finale der Tennisgeschichte. Nach fünf Sätzen (5:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5) gewann der Serbe zum dritten Mal die Australian Open.
Zu Beginn des Giganten-Matches sah es noch nicht nach einem Sieg von Djokovic aus. 20 Unforced Errors und zwei Aufschlagverluste ließen Rafael Nadal in Führung gehen. Der Serbe kam aber zurück ins Spiel und nutzte schließlich seinen ersten Matchball zum Sieg.
Nach seinem Erfolg sagte ein sichtlich erschöpfter Djokovic: „Rafa, wir haben heute Geschichte geschrieben. Leider konnte es nur einen Sieger geben. Ich hoffe, wir werden noch viele Endspiele gegeneinander spielen.“
Tennishistoriker Steve Flink ergänzte, wohl noch in letzter Minute, sein im selben Jahr erschienenes Buch „Die größten Tennisspiele aller Zeiten“ um dieses Weltklasse-Match.
Boris Becker vs. Omar Camporese – Dritte Runde 1991
Boris Becker ging bei den Australian Open 1991 in die Tennisgeschichte ein, weil er das erste Major des Jahres gewann und dadurch zum ersten Mal die Nummer 1 der Welt wurde. Aber auch Omar Camporese machte mit dem Match gegen den Deutschen auf sich aufmerksam. Obwohl sich der Italiener nach 5:11 Stunden geschlagen geben musste, überzeugte er mit seinem Kampfgeist.
Vor einer begeisterten Zuschauerschar in Melbourne startete Camporese ein Comeback nach dem anderen. Becker führte im Satz mit 2:0, doch durch einen immer stärker werdenden Italiener musste er plötzlich um den Satzgewinn fürchten. Die ersten beiden Sätze verlor Camporese im Tie-Break, doch den Siegeswillen nahm Becker ihm nicht.
Alleine der fünfte Satz dauert mehr als zwei Stunden und stand stellvertretend für die Dramatik des gesamten Spiels. Der deutsche Tennisstar hatte drei Matchbälle am Stück, doch der Mann aus Italien schaffte mit fünf Punktgewinnen in Folge das Rebreak. Ein weiteres Break von Becker konterte er.
Auch die deutsche Tennis-Legende zeigte sich nach dem Spiel von der Leistung Camporeses beeindruckt: „Es war ein tolles Match von beiden Spielern. Für mich war es eines meiner fünf besten Matches, in denen ich gespielt habe.“
Titelbild: @AAS via Twenty20
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