11 Stunden: Das längste Match der Tennis-Geschichte
Am 24. Juni 2010 endete ein Tennisspiel beim Grand Slam in Wimbledon, das bereits zwei Tage zuvor begonnen hatte. Mit elf Stunden und fünf Minuten Spielzeit ist das Match zwischen dem US-Amerikaner John Isner und dem Franzosen Nicolas Mahut in die Geschichte eingegangen.
Isner hatte seinen fünften Matchball verwandelt und den Franzosen nach drei Tagen und insgesamt 11 Stunden und fünf Minuten mit 6:4, 3:6, 6:7 (7), 7:6 (3) und 70:68 geschlagen. Zu Beginn war es ein ausgeglichenes Spiel – noch deutete nichts auf den kuriosen Verlauf hin. Vor Beginn des fünften Satzes und bei Satzgleichstand musste das Spiel wegen Dunkelheit unterbrochen werden.
2010 spielten die Tennisprofis den fünften Satz noch komplett aus. Im letzten und entscheidenden Satz wurde kein Tie-Break gespielt. Außer bei den French Open und in Wimbledon gibt es heutzutage in jedem Satz beim Stand von 6:6 ein Tie-Break.
Tag 2: Sogar die Anzeigetafel streikt
Deshalb war es am Nachmittag des nächsten Tages wieder weitergegangen. Doch auch am zweiten Spieltag gelang es weder Isner noch Mahut, sich einen Vorsprung von zwei Spielen zu sichern. Beim 47:47 war es sogar der Anzeigentafel zu viel geworden. Sie hatte den Geist aufgegeben, da sie für höhere Ergebnisse nicht programmiert worden war.
Beim Spielstand von 59:59 musste das Spiel wegen der einbrechenden Dunkelheit erneut unterbrochen werden. Bis dahin war das Rekordspiel jenes zwischen Fabrice Santoro und Arnaud Clement, die sich bei den French Open 2004 sechs Stunden und 33 Minuten duelliert hatten. Isner und Mahut hatten diesen Rekord pulverisiert, da zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Stunden Tennis gespielt worden waren.
Auch am dritten Tag hatte es noch ein wenig gedauert, bis der US-Amerikaner beim 70:68 ein längst historisch gewordenes Match für sich entschieden hatte. Das einst so normale Tennismatch in Wimbledon hatte längst großes mediales Interesse geweckt.
Ein Match, das Rekorde bricht
Dieser Kraftakt war natürlich nicht spurlos an den beiden Spielern vorübergegangen. Isner verlor sein nächstes Spiel deutlich und auch Mahut musste mit seinem Doppelpartner eine herbe Niederlage einstecken. Ein kleiner Wermutstropfen: Die Tenniswelt feierte beide als große Gewinner.
Isner und Mahut hatten nicht nur, was die Dauer des Matches angeht, einen Rekord aufgestellt. Acht Stunden und 11 Minuten dauerte allein der fünfte Satz. Aufgrund der Länge des Spiels war es dem US-Amerikaner gelungen, 112 Asse zu servieren, mehr als je einem Spieler zuvor. Auch die Marke von 183 Aufschlagspielen sowie 980 ausgespielten Punkten scheint kaum wiederholbar.
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